17. Dezember 2025    
18:30 - 20:30

„Als die Holzschuhe zerbrachen, ging ich barfuß“ – NS-Zwangsarbeit auf den Zechen Constantin und Mont Cenis in Bochum und Herne

"Als die Holzschuhe zerbrachen, ging ich barfuß" – NS-Zwangsarbeit auf den Zechen Constantin und Mont Cenis in Bochum und Herne
Ende Oktober 2025 ist die Publikation »“Als die Holzschuhe zerbrachen, ging ich barfuß“ – NS-Zwangsarbeit auf den Zechen Constantin und Mont Cenis in Bochum und Herne« im Klartext-Verlag erschienen. 

Diese prägnante Aufsatzsammlung beinhaltet neue mikrogeschichtliche Recherchen, Text- und Bilddokumente sowie Berichte von Zeitzeug*innen über ihre Zwangsarbeit auf der Krupp-Zeche Constantin der Große, zu der die Zeche Mont Cenis seit 1939 gehörte. Sie erlauben es, soziale und arbeitsalltägliche Perspektiven zu entwickeln und biografische Zugänge zu eröffnen. Dies macht die Publikation zu einer spannenden Lektüre über Gewalt, Leben und Widerstand auf den Zechen Constantin und Mont Cenis während des Nationalsozialismus.

Die Autorinnen stellen das Buchprojekt, das auf jahrelanger Recherchearbeit zu den Arbeits- und Lebensbedingungen von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern auf der Zeche Constantin und Mont Cenis in Bochum und Herne basiert, in einer spannenden Lesung  vor. Die Sprecher*innen wechseln sich ab, zitieren Originalquellen und zeigen historische Fotos. Im Mittelpunkt stehen persönliche Schicksale und historische Dokumente, die das Leben von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern auf der Großzeche Constantin und Mont Cenis beleuchten. Besonders eindrücklich sind die Schilderungen von Zeitzeugen wie Michail Petruk, die von Hunger, Gewalt und familiären Verlusten berichten und die Darstellung der Schicksale der ukrainischen Mädchen und Frauen, die auf Mont Cenis und Constantin zur Arbeit gezwungen wurden. Weitere Schwerpunkte sind Arbeit, Widerstand, Bestrafung und Verfolgung sowie Entnazifizierung und Öffentlichkeit.

Ziel der Initiative ist es, die Erinnerung an diese Menschen wachzuhalten, das öffentliche Sprechen über diese Zeit anzustoßen und den Ort Bochum-Bergen sowie weitere Erinnerungsorte auch in Herne als Lern- und Gedenkort zu bewahren. Zu diesem Thema eröffnen sie den Austausch mit den Besucher*innen der Lesung.

Herausgegeben wird das Werk in Kooperation mit der Gesellschaft Bochum-Donezk e.V. und mit finanzieller Unterstützung der NRW-Stiftung.

Zu den Autor*innen:
Die Initiative Gedenkort Bochum-Bergen ist überparteilich und Mitglied im Bochumer Bündnis gegen Rechts. Ihr Anliegen ist es, im ehemaligen Zwangsarbeiter-Lager an der Bergener Straße einen würdigen Gedenk-, Erinnerungs- und Lernort zu den NS-Verbrechen am Beispiel der Zwangsarbeit in Bochum zu schaffen und ein Zeichen gegen menschenverachtenden Rassismus zu setzen. Sie mischt sich aktiv in die Lokalpolitik ein und fordert Transparenz und Beteiligung der Zivilgesellschaft. Dabei bietet sie Führungen für Interessierte zum Thema Zwangsarbeit im 2. Weltkrieg an und arbeitet mit Jugendgruppen und Schulen zusammen. Die Initiative recherchiert, um lange Zeit Verborgenes und Verdrängtes aufzudecken und macht Öffentlichkeitsarbeit.

Buchungen

Die Veranstaltung ist ausgebucht.